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"Der Alimenten Spitzbua"

Am 16. März 1991 um 20.00 Uhr wurde ein weiteres großes Kapitel in der noch jungen Geschichte der Landjugend Muglhof aufgeschlagen. Neun, vom Lampenfieber geschüttelte Mitglieder der Landjugend warteten gespannt auf das erste Öffnen des Bühnenvorhangs Die Premiere des Theaterstücks „Der Alimenten-Spitzbua“ stand an. Nicht minder nervös waren natürlich die Helfer im Hintergrund einschließlich Regisseur Hans Gösl.

Ansätze zur Schauspielerei gab es jedoch schon früher. Beim Polterabend von Michael Ertl traten wir als „Abgesandte vom Himmel“ auf um dem Brautpaar die ehelichen Gebote zu überbringen Die Gäste waren so begeistert, dass die Idee, es einmal mit einem abendfüllenden Theaterstück zu probieren, entstand.

Hätte unser damaliger 1. Vorsitzender Franz Voith nicht seine ganze Überzeugungskraft und Dickköpfigkeit eingesetzt, wäre es wahrscheinlich immer bei der Idee geblieben. So aber wurden noch weitere Mitstreiter gefunden und

wir machten uns auf die Suche nach einem geeigneten Theaterstück. Die Wahl fiel schließlich auf den „Alimenten-Spitzbua“. Da wir alle noch ziemlich grün auf diesem Gebiet waren, brauchten wir einen kompetenten und erfahrenen Regisseur. Diesen fanden wir in Hans „Peter“ Gösl aus Roggenstein, der auf diesem Gebiet ein alter Hase ist. Unser „Peter“ erklärte sich spontan bereit diese Aufgabe zu

übernehmen und so konnten Mitte Januar 1991 die Proben im Schützenhaus in Roggenstein aufgenommen werden. Sehr bald merkten wir, wie wichtig die führende Hand von „Peter“ Gösl war. Er brachte uns nicht nur zahlreiche Feinheiten bei, sondern er war es auch, der wieder Disziplin in die Truppe brachte. wenn mal der notwendige Ernst auf der Strecke blieb und Nachlässigkeit Trumpf war.

Dass sich die Anstrengungen gelohnt hatten sahen wir nach besiegten Schwitzehändchen und Lampenfieber am Beifall des Publikums. Denn da wussten wir. dass der Zweck des Theaterabends, den Zuschauern ein paar unbeschwerte Stunden zu bereiten, erfüllt war.

Nach dieser erfolgreichen Premiere stand außer Frage, dass im Jahr darauf eine Fortsetzung folgen musste. Mittlerweile sind die Theateraufführungen an den zwei Wochenenden vor Ostern ein fester Bestandteil im Jahresprogramm der Landjugend, als auch der ansässigen Bevölkerung.

Eine kleine Anekdote sollte nicht unerwähnt bleiben:

Einen Tag vor der letzten Aufführung des Stückes „Drei alte Hallodri“ 1994 brach sich die Darstellerin der „Lolo“ das Schlüsselbein und musste zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Die einzige Möglichkeit die Aufführung zu retten, war, dass eine der Souffleusen, die mit dem Text schon etwas vertraut waren einsprang. Nach einigem Bitten und Betteln ergab sich Sonja Voith ihrem Schicksal „fast“ freiwillig. In nur einem Tag studierte sie die Rolle ein und meisterte am folgenden Abend ihre schwierige Aufgabe mit Bravour.